Phnom Penh 2020 – Sehenswürdigkeiten & To Dos
Tag 45 bis 55 sollten wir in Phnom Penh verbringen. Eigentlich hatten wir hier einen nicht so langen Aufenthalt geplant. Doch mich (Max) hat es leicht erwischt (leicht erhöhte Temperatur hat mich 4 Tage ans Bett gefesselt), weswegen wir etwas auf die Bremse getreten und 10 Tage in Phnom Penh verbreacht werden.
Halb so wild, denn die Stadt ist wirklich sehenswert!
Tag 45 – Anreise & Vorurteile: Phnom Penh gefährlich?
Nachdem wir gerade eben so vor dem Tropensturm Pabuk mit dem letzten Flieger von Sura Thani “fliehen” konnten, sind wir am Abend pünktlich in Phnom Penh gelandet. Leider habe ich mich während der Anreise mit Bus und Flugzeug erkältet. Die nächsten 5 Tage lag ich meist nur im Bett.
Leider hatten wir durch verschiedene Berichte und Blogger Erfahrungen über Phnom Penh einige Vorurteile entwickelt. Überall hieß es, dass Phnom Penh gefährlich sei, wir auf unsere Taschen aufpassen müssen und am besten abends gar nicht mehr auf die Straße gehen sollten…
Ein Irrtum wie sich herausstellen sollte. Anfangs waren wir wirklich vorsichtig unterwegs bis wir gemerkt haben, dass Phnom Penh eine schöne Stadt ist, die keineswegs gefährlich ist. Zumindest nicht gefährlicher als andere Großstädte in Südostasien. Ja, ihr solltet vielleicht nicht eure Tasche oder Handy aus dem Tuk Tuk halten, aber ich denke, das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand!
Am Ende sind wir abends auch durch dunkle Gassen gelaufen und haben uns nie unsicher gefühlt. Ganz im Gegenteil: Wir haben die Bewohner als überaus freundlich und hilfsbereit empfunden!
Tag 46 bis 54 – Sehenswürdigkeiten & Tipps für Phnom Penh
Ganze 10 Tage haben wir in Phnom Penh verbracht. Genug Zeit, um die Stadt zu erkunden. Und die brauchten wir auch. Es gab viel zu sehen und die Geschichte Kambodschas ist echt interessant.
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7. Januar – Victory Day
Wir hatten Glück. Am 7. Januar feiert Kambodscha seinen Victory Day. Vor 40 Jahren wurden die roten Khmer besiegt und Phnom Penh befreit. Wir sind nur zufällig über das Fest gestoßen, denn bis dahin war uns nicht viel über die Geschichte Kambodschas bekannt.
So haben wir das Fest im Wat Botum Park verfolgt und das Feuerwerk über dem Mekong River verfolgt. Erst einige Tage später haben wir auf den Killing Fields mehr über die Geschichte und die Bedeutung des Tages erfahren
Killing Fields
Kosten: 5$ mit Audio Guide
Mit der Pass App sind wir für nur 10$ zu den etwas außerhalb liegenden Killing Fields gefahren. One Way. Hin und zurück also 20$. Wir empfehlen die Tour nicht in einer Gruppe zu machen, denn dann müsst ihr euch immer etwas an den anderen orientieren.
Auf den Killing Fields angekommen haben wir die 5$ Eintritt mit Audio Guide gezahlt. Es ist schon fast ein Muss den Audio Guide zu nehmen, denn sonst versteht ihr so gut wie nichts über diesen Ort.
Mit dem Audio Guide wurden wir anschließend von Punkt zu Punkt gelotst und haben dabei viel über die Geschehnisse rund um 1975 erfahren. Also noch gar nicht so lange her. Ich versuche das mal in einigen Sätzen für euch zusammen zu fassen.
1975 rückte Pol Pot mit seinen Anhängern in Phnom Penh ein. Alle Bewohner wurden aus der Stadt vertrieben. Pol Pot vertrat dabei folgende Auffassung: Alle intellektuellen Einwohner von Kambodscha seien eine Gefahr, denn er wollte einen Bauern Staat erschaffen.
Und das ging seiner Meinung nach nur durch die Ermordung aller gebildeten Menschen. Infolge dessen starben während seiner Herrschaft zwischen 1975 und 1978 rund 3 Millionen Kambodschaner auf grausamer Weise. Rund 1/3 der Bevölkerung Kambodschas. Um so viele Menschen töten zu können, wurden in ganz Kambodscha Tötungsanlagen errichtet.
Auf den sogenannten Killing Fields wurden täglich tausende Menschen hingerichtet. Nicht mit Gewehren, denn die Kugeln waren zu teuer. Es wurden Stöcke, Messer, Äxte und sonstige Gegenstände benutzt, die kein Geld gekostet haben. Dabei mussten sie sich vor eine Grube hinknien, wurden mit der Waffe auf den Kopf geschlagen und teilweise halbtot in die Grube geworfen. Auch vor Kindern und Babys wurde nicht zurück geschreckt.
Nach der Herrschaft von Pol Pot wurden etliche dieser Massengräber gefunden. Makaber ist, das Pol Pots selbst ein intellektueller war, der in Frankreich studiert und selbst als Lehrer tätig war.
Bevor man zu den Killings Fields gebracht wurde, kam man allerdings in eines der unzähligen Gefängnisse.
S21 Foltergefängnis
Kosten: 8$ mit Audio Guide
Mitten in Phnom Penh findet ihr das S21 Foltergefängnis. Vor 1975 war es eine Schule, die dann für die Zwecke der roten Khmer umgebaut wurde.
In diesem Gefängnis wurden die Intellektuellen zu Geständnissen gezwungen. Sie sollten gestehen, dass sie beispielsweise mit der CIA zusammenarbeiten oder sonstige Verbrechen gegen die Partei verbrochen haben.
Dabei mussten sie das Geständnis schriftlich verfassen, denn alles wurde genauestens dokumentiert. So mussten die Wärter auch darauf achten, dass während der Folter niemand stirbt. Erst wenn das Geständnis unterschrieben war. Sollte eine Person vorher gestorben sein, könnte das die Inhaftierung und Tötung des Wärters bedeuten.
Die Menschen wurden hier mit etlichen Methoden gefoltert. Sie schliefen entweder aneinander gekettet in Räumen und durften sich nicht bewegen oder hatten 1 qm große Einzelzellen. Hier verbrachten sie ihre Zeit bis sie zu den Killings Fields gebracht wurden.
Nur 10 Menschen haben das S21 überlebt. Zwei davon saßen bei unserem Besuch auf dem Schulhof und haben ihre Bücher und Geschichten verkauft. Ein Wahnsinn, dass diese Menschen Tag für Tag zu diesem Ort zurückkehren um ihre Geschichte zu erzählen.
Wenn ihr also in Phnom Penh seid, sind die Killings Fields und das S21 ein Muss.
Wir haben außerdem keine Fotos vom S21 und den Killing Fields gemacht. Das erschien uns irgendwie unangebracht.
Royal Palace
Kosten: 10$
Wir haben drei Anläufe gebraucht, um den Royal Palace zu besichtigen. Entweder waren wir falsch gekleidet oder waren zur falschen Uhrzeit das. Über die Mittagszeit ist der Palace nämlich geschlossen und ihr müsst die Schultern und Knie bedeckt haben. Bei den Schultern reicht da kein Tuch!
Der Royal Palace ist wirklich schön angelegt. Wir haben versucht möglichst früh dort zu sein, um den Touristen Massen zu entgehen…. Ist uns leider nicht gelungen. Leider waren bereits unzählige Besucher vor Ort. Wir sind dann doch relativ zügig durch den Palast und die Tempel gegangen.
Ein schöner Ort, aber seht selbst:
Sunset Cruise Mekong River
Kosten: 5$
Sabrina wollte unbedingt eine Sunset River Cruise machen. Anbieter gibt es genug und für 5$ könnt ihr bereits eine 2 stündige Tour buchen. Getränke und Essen waren dabei aber nicht inkludiert.
Auf dem Boot erwartet euch eine nette Atmosphäre und die Getränke waren auch nicht allzu teuer. Mit dem Wetter muss man natürlich etwas Glück haben. Bei uns war es leucht bewölkt, so dass der Sonnenuntergang nicht richtig zu sehen war.
Trotzdem ein netter Abend und für 5$ absolut empfehlenswert!
Wat Phnom Temple
Der Wat Phnom Temple befindet sich auf einem großen Kreisverkehr. Viel mehr können wir auch schon nicht mehr sagen. Viel gibt es hier nicht, aber wenn ihr Zeit habt, könnt ihr ruhig mal vorbeischauen 😉
Night Market
Vom Night Market waren wir dann doch etwas enttäuscht. Bei einer so großen Stadt haben wir uns etwas mehr erhofft. Es gibt nur einige Stände mit Kleidung und Essenstände, die eigentlich alle das gleiche anbieten. Für Vegetarier absolut ungeeignet.
Wir sind nur kurz drüber spaziert und haben uns anschließend zum Essen in ein indischen Restaurant gesetzt 🙂
Central Market
Auch vom Central Market waren wir etwas enttäuscht. Der Markt ist zwar riesig, aber nicht so schön wie erhofft. Vielleicht lag es auch daran, dass die Stände gerade zugesperrt haben. Viel gab es jedenfalls nicht zu sehen und unserer Meinung nach kein Muss für Phnom Penh.
Tag 55 – Abreise nach Siem Reap
Die 10 Tage vergingen wie im Flug. Nach Phnom Penh ging es dann nach Siem Reap und der berühmten Angkor Wat Tempel Anlage.
Wir sind mit einem Minibus ca 3 1/2 Stunden unterwegs gewesen und haben nur rund 10$ bezahlt. Die Fahrt war sehr rasant und unser Fahrer hat so gut wie jeden vor uns überholt.
Zum Glück sind wir gut in Siem Reap angekommen und konnten bereits am frühen Abend unser Zimmer beziehen.
Fazit zu Phnom Penh
Phnom Penh hat uns mehr als überrascht. Wir haben vorher in Blogs oder aus Erfahrungsberichten anderer Reisender nur schlechtes gehört. Dreckig und Kriminell waren die meisten Antworten. Leider sind wir auch genau mit diesen Vorurteilen in die Stadt eingereist.
Wir haben dann aber ein ganz anderen Bild von Phnom Penh kennengelernt. Ja, es liegt Müll rum. Aber ganz ehrlich, wo in Südostasien ist das nicht der Fall?!
Viel mehr waren wir beeindruckt von der Freundlichkeit der Menschen und der Entwicklung dieser Stadt. Überall wird gebaut und ein Hochhaus nach dem anderen hochgezogen. Wir wollen in einigen Jahren aufjedenfall nochmal wiederkommen, um die Entwicklung der Stadt zu sehen. In 10 Jahren erkennt man hier wahrscheinlich nichts mehr wieder.
Das ist auch so der einzige Kritikpunkt den wir hatten. Überall hat man Baulärm. In einem unserer Apartments wurde direkt neben unseren Fenster ein Hochhaus gebaut. Wir hatten also von 7 Uhr in der früh bis 21 Uhr am Abend Baulärm direkt neben unserem Fenster.
Davon abgesehen war Phnom Penh wirklich schön und definitiv eine Empfehlung von uns. Von hier starten wir dann auch später unsere River Cruise nach Vietnam 🙂
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