Mekong River Cruise: Enttäuschung in Vietnam
Nach 2 Monaten in Asien wollten wir uns nun endlich mal was gönnen. Einfach mal was wirkliches außergewöhnliches erleben, auch wenn es über unserem Budget liegt. Von vielen Reisenden haben wir eine Mekong River Cruise empfohlen bekommen… Sehr teuer aber mega cool soll es sein.
Also haben wir in Phnom Penh recherchiert und einige Anbieter für eine Mekong River Cruise von Phnom Penh nach Vietnam gefunden.
Tipp: Nehmt etwas gegen Mücken mit
Die Buchung
Eigentlich war die River Cruise nur eine Idee, die wir 2 Wochen vorher schon mal besprochen, aufgrund des Preises aber verworfen hatten. Eine Tour sollte 480$ kosten. Eine Nacht in einem Hotel und eine Nacht auf dem Schiff. Für nur eine Nacht an Board war uns das viel zu teuer.
In Phnom Penh sind wir aber einfach mal spontan zur Ablegestelle gefahren und haben uns beim Anbieter direkt informiert. Haben wir zumindest gedacht, aber dazu später mehr.
Nach langem Gespräch mit dem Anbieter/ Vermittler hat er uns folgendes Angebot machen können: 1 Nacht Hotel und 2 Nächte auf dem Schiff für 550$. Immer noch extrem teuer, aber das hat uns doch überlegen lassen. Wir haben übrigens 5 Mal nachgefragt, ob es wirklich 2 Nächte an Board sind und haben glaub ich insgesamt 1 Stunde mit dem Vermittler gesprochen.
Die Tour hat grob folgendes beinhaltet: Mit dem SpeedBoat 4 Std nach Chau Doc (Vietnam); Dort eine Übernachtung im Hotel; Anschließend mit dem Auto 1 ½ Std zur Ablegestelle; Start der River Cruise mit Besuch eines traditionellen Dorfes, Rad Tour und Herstellung von Kokos Süßigkeiten.
Schlussendlich haben wir uns doch dafür entschieden und insgesamt 1100$ auf den Tisch gelegt… Puh, das war eine echt harte Entscheidung, aber man will ja auch was auf einer Weltreise erleben.
Also gut. Dann kam der Tag und wir sind mittags zum Hafen gefahren.
Tag 68: Die Mekong River Cruise beginnt + der große Schock!
Am ersten Tag der Fahrt sollte noch nicht so viel passieren. Von Phnom Penh ging es mit dem Schnellboot rund 4 Stunden nach Chau Doc. Dabei haben wir die Grenze zu Vietnam passiert. Alles reibungslos und keine Probleme gehabt. In Chau Doc angekommen wurden wir bereits von unserem Fahrer erwartet, der uns ins nahegelegene Hotel bringen sollte. Mit dabei hatte er unser Programm für die nächsten Tage.
Und dann der große Schock: 1 Nacht Hotel und 1 Nacht an Board. Anschließend Transfer nach Ho Chi Minh.
Wir waren kurz gesagt einfach sprachlos. Es war ja so klar, dass wenn wir uns einmal was gönnen, wir verarscht werden. Statt 2 Nächten an Board hat uns der Vermittler nur eine Nacht gebucht, aber natürlich einen teureren Preis verlangt. 1 Nacht Hotel und 1 Nacht an Board hätten ja nur 480$ gekostet.
Leider konnte unser Fahrer zum Hotel kein Wort Englisch. Wirklich kein Wort. Er konnte uns also leider auch nicht weiterhelfen, nein ganz im Gegenteil: Er hat uns auch noch abgezockt. Wir haben eine Sim Karte gekauft und er hat uns dabei „geholfen“. Hat uns 10$ abgeknöpft. Wir hatten gedacht, dass die Sim Karten 10 GB Datenvolumen hätten. Nichts…. Nach 150MB war Schluss….
Aber gut. Wir haben dann versucht irgendwie das zuständige Unternehmen der Mekong River Cruise zu erreichen. Mekong Eyes hieß das Unternehmen, welches anscheinend sogar aus Deutschland geführt wird.
Telefonisch war keiner erreichbar. Es blieb uns nichts Anderes übrig, als bis zum nächsten Tag zu warten und mit den Verantwortlichen direkt an Board zu sprechen…
Tag 69: Ankunft an Board – keiner kann/will uns helfen
Früh wurden wir mit dem Auto vom Hotel abgeholt. Klar, die Fahrt sollte ja auch 3 Stunden dauern. Unser Vermittler in Phnom Penh hat uns übrigens gesagt, dass diese Fahrt nur 1 ½ Std dauern sollte… Naja… egal
Auf dem Schiff angekommen haben wir gleich die „Managerin“ an Board auf unser Problem angesprochen. Naja, was soll ich sagen: Viel konnte sie nicht tun. Sie war wirklich nett, aber herausgekommen ist bei dem ganzen nichts.
Leider wurden wir schlussendlich damit abgefertigt, dass sie nicht wüssten was wir mit dem Vermittler aus Phnom Penh ausgemacht hätten und sie da auch keinen Einfluss darauf hätten. Und uns dann mit den Worten stehen lassen haben: „Ihr müsst das selbst mit dem Mann aus Phnom Penh regeln“
Wow.. Super… Wir zahlen ein Schweinegeld und den Mekong Eyes Leuten ist es vollkommen egal, was und wer in Phnom Penh die Leute verarscht.
Nachdem wir dann hingenommen haben, dass sie uns nicht weiterhelfen können/wollen, haben wir sie nochmal auf den zu teurer Preis angesprochen. Die Tour mit 1 Nacht Hotel und 1 Nacht an Board hätte ja „nur“ 480$ gekostet. Selbst nach der Frage, ob wir zumindest die 70$, die wir zu viel gezahlt haben, netterweise zurückbekommen würden, wurden wir an den Herrn in Phnom Penh verwiesen.
Im Endeffekt sollten wir wirklich alles selber regeln… es wurde alles auf den Vermittler in Phnom Penh geschoben und den Verantwortlichen von Mekong Eyes war es ziemlich egal.
Natürlich waren wir wütend, haben aber genau das versucht zu unterdrücken, denn wir wollten wenigstens diese eine Nacht an Board genießen… Aber es ist halt schwer 1000€ mal eben so abzuschreiben… Was man damit alles machen kann!
So…also merkt euch: Wenn ihr so eine Tour bucht, dann eher nicht über Mekong Eyes bzw. wenn ihr es macht, dann prüft alles 10 Mal nach. Aber selbst dann könnt ihr Pech haben….
Nun gut. Jetzt mal abgesehen von dem ganzen Mist und das wir abgezogen wurden: Wie war die Mekong River Cruise?
Also das Schiff war echt schön. Unser Zimmer hatte einen kleinen Balkon und war echt hübsch eingerichtet. Oben an Deck gab es Sonnenliegen und Unterdeck einen größeren Saal wo Abendessen und Frühstück serviert wurde.
Ach wäre es schön, wenn wir hier 2 Nächte verbringen dürften.
Dann ging es los. Wir hatten 2 Stunden Zeit um uns einzuleben und etwas das Sonnendeck zu genießen. Am Nachmittag haben wir in einem traditionellen Dorf angelegt und einen kurzen Spaziergang gemacht. Ganz nett, aber nichts Aufregendes.
Zurück an Board gab es auch schon bald das Abendessen. Ganz ok, aber für Vegetarier eher wenig zu bieten. Dafür dass wir umgerechnet ca. 250€ pro Person pro Nacht zahlen, hätte man sich mehr erwarten dürfen.
Anschließend ging es ins Bett, denn wir mussten ja früh aufstehen!
Tag 70: Früh aufstehen, Schwimmende Märkte und weiter nach Ho Chi Minh
Frühstück gab es um 7 Uhr. Also hieß es um 6:30Uhr aufstehen. Das Frühstück an sich war leider nicht sehr berauschend. Aber um 8Uhr mussten wir dann auch gleich von Board. Die restliche Tour ging auf einem kleineren Boot weiter, welches uns zu verschiedenen Orten brachte.
Wir waren also insgesamt genau 20 Stunden an Board. Unsere „tolle“ Mekong Tour hat nicht mal einen ganzen Tag gedauert.
Rudern
Zunächst wurden wir zu einem kleinen Seitenkanal geführt, vor dem schon mehrere kleine Boote auf uns gewartet haben. Die netten Damen haben uns in Ruderbooten durch den kleinen Kanal geführt. Die Damen waren echt nett, allerdings hatte der Kanal echt wenig zu bieten. Den Sinn dahinter haben wir nicht ganz verstanden.
Floating Markets
Eine Sache, von der wir nur Gutes gehört haben, sind die Floating Markets. Auf Booten sollen hier ganz unterschiedliche Lebensmittel gehandelt werden. Wir haben von vielen gehört, dass es ein super Erlebnis wäre.
Unsere Floating Markets waren da etwas anders. Hier gab es vereinzelt mittelgroße Schiffe mir z.B. ihrer Ladung Kartoffeln zu sehen. Das wars. Nichts aufregendes und wir sind eher nur kurz dran vorbeigefahren. Echt enttäuschend, aber irgendwie passend für uns. Wenn es schiefgeht, dann richtig!
Fahrrad Tour
Anschließend haben wir in dem Dorf angelegt. Wir hatten die Wahl zwischen spazieren gehen und Rad fahren. Wir haben uns für das Rad entschieden.
Hinter unserem Guide ging es rund 40 Minuten durch den Ort. Erklärt wurde wenig, aber die Fahrt war ganz nett, auch wenn es nicht wirklich was zu sehen gab. Immerhin besser als die Floating Markets.
Zurück an Board unseres Taxi Schiffs ging es zum letzten Punkt der Tour: der traditionellen Reispapier Herstellung
Reispapier und Kokos Bonbons
Die Produktionshalle war nicht sonderlich groß und wir sind uns nicht sicher, ob hier nur für die besuchenden Touristen produziert wurde. Denn in großen Massen wurde hier nichts hergestellt. So wurden wir kurz rumgeführt, durften sehen wie eine ältere Dame Reispapier und ein junger Mann Kokos Bonbons herstellt.
War ganz interessant mit anzusehen, auch wenn das heute wohl niemand mehr so macht.
Sooo..und das wars auch schon. Anschließend wurden wir zu unserem Shuttle Bus gebracht. Mit diesem ging es 4 Stunden nach Ho Chi Minh.
Und damit war unsere 1000€ teure Mekong River Cruise zu Ende!
Niemals wieder und ich hoffe, ihr fallt nicht auf so eine Abzocke rein. Das Unternehmen Mekong Eyes wollte auch keine Stellung mehr zu dem Vorfall nehmen.
Fazit – bucht nicht die Mekong Eyes Tour
Naja, viel gibt es nicht mehr zu sagen. Ich denke ihr habt gemerkt, dass wir die Tour keinesfalls empfehlen würden.
Selbst wenn wir ausblenden, das wir abgezockt wurden, können wir die Tour zu dem Preis einfach nicht empfehlen. Es gab wirklich nichts Aufregendes. Die Kabinen waren schön, aber das war´s auch schon.
Sämtliche Aktivitäten waren nicht besonders und einfach nur eine Touri Beschäftigung, die nicht mal gut war. Und die Floating Markets waren ein Witz. Traurig, dass das als eigener Punkt im Programm stand.
Wir sind uns sicher, dass es wirklich coole Touren auf dem Mekong gibt. Viele Reisende haben uns von ihrer mega Erlebnissen während so einer Fahrt erzählt. Wir können solche Geschichten leider nicht erzählen und trauern den 1000 verschenkten Euro nach.
Hoffentlich kommt ihr nicht in so eine Situation. Also seid wachsam und versucht euch alles bis ins kleinste Detail schriftlich geben zu lassen 😉
Nava
19. April 2019 @ 22:17
Das ist ja wirklich schlimm wie es gelaufen ist. Ich hoffe ihr lasst euch nicht von so einem Erlebnis das Reiseerlebnis verderben. Danke für diesen offenen und ehrlichen Bericht! Ich wünsche euch noch eine gute Reise! 🙂
Max
22. April 2019 @ 1:06
Danke 🙂 Naja das waren nicht die besten Tage unserer Reise… Aber zum Glück hat unsere schlechte Laune nicht so lange angehalten 😉 Es war einfach extrem ärgerlich, weil es so teuer war.