Kündigen oder Sabbatical? DARUM haben wir gekündigt
Schwierige Frage oder nicht? Sollen wir nun unsere Jobs aufgeben und kündigen oder nach einem Sabbatical fragen? Im ersten Moment auch für uns nicht so leicht. Wie und warum wir uns entschieden haben, gibt´s in diesem Beitrag 🙂
Inhaltsverzeichnis
Kündigung oder Sabbatical? Die Vor- und Nachteile
Nachdem wir die Entscheidung zur Weltreise getroffen hatten, mussten wir uns gleich der nächsten Frage stellen: Kündigen oder um einen unbezahlten Urlaub / Sabbatical bitten? Für einen kurzen Augenblick eine echt schwierige Fragestellung. Nachdem wir aber schnell die Vor- und Nachteile abgewogen hatten, war es dann doch ganz leicht 🙂
Die Vorteile eines Sabbaticals sind meist gleichzeitig die Nachteile einer Kündigung und umgekehrt. Aus diesem Grund folgend die Vorteile beider Entscheidungen!
Vorteile Kündigung
- Wirkliche Freiheit
- Kein fixes Ablaufdatum
- Wenn Job sowieso nicht gefällt, ein super Kündigungsgrund
Vorteile Sabbatical
- Sicheres Einkommen nach der Reise
- Evtl. Einkommen während der Reise
- Keine Jobsuche
- Wohnung kann evtl. behalten werden
Beide Wege haben berechtigte und starke Vorteile.
Entscheidend ist die Zufriedenheit im Job und die war für uns Beide nicht so hoch, dass wir hätten auf die \“wirkliche Freiheit\“ einer Weltreise verzichten wollen. Wir haben nämlich noch keinen genauen Plan, wie lange die Reise wirklich geht 😉
Und dann war es so weit: Die Kündigung (Max)
Die endgültige Entscheidung für die Weltreise haben wir im Juli 18 gefällt. Jetzt standen die nächsten Schritte an. Einer davon – die Kündigung!
~~~ 8 Tage vor der Kündigung ~~~
Ok, jetzt wurde es langsam ernst. Frisch zurück aus Sardinien und den ersten Tag wieder im Büro. Draußen hat es 35 Grad bei strahlendem Sonnenschein und ich tue das, was ich die letzten Jahre schon gemacht habe – vor dem Computer sitzen…
Hat auch Vorteile. Sofort wurde mir wieder klar, warum ich diese Weltreise mache! Mein Chef hat zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung von meinen Plänen. Aber so kurz nach dem Urlaub wollte ich das Geheimnis noch nicht lüften.
Der Donnerstag schien ein guter Tag. Dann die Nachricht: Mein Chef ist ab Dienstag nachmittag nicht mehr im Büro und kommt erst am Montag zurück. Donnerstag gestrichen und es sollte der darauffolgende Dienstag werden.
Plan steht!
~~~ 4 Tage vor der Kündigung ~~~
Freitag. Das Wochenende stand vor der Tür. Die ganze Woche hatte es 30 Grad mit strahlendem Sonnenschein und ich war, wie immer, im Büro. Und wie es halt so ist, sollte das Wochenende von Regen bestimmt werden.
Der Freitag war der letzte Tag im Büro vor der Kündigung. Den Montag waren die Handwerker bei uns, weswegen ich daheim bleiben musste.
Der Tag rückte also immer näher. \“Was soll ich ihm sagen? Rechnet er vielleicht schon damit? Oder überrascht es ihn?!\“ Die Woche über bekam ich wieder einige Mails von ihm. Alles wie immer, also wird es ihn vielleicht doch überraschen.
Punkt 14 Uhr ging es ins ersehnte Wochenende. Viel Zeit um den Blog vorzubereiten. Die Nachricht von der Weltreise wollten wir natürlich erst teilen, wenn unsere Chefs informiert sind. Wäre suboptimal, wenn sie aus dem Internet von der Kündigung erfahren hätten 😉
~~~ 1 Tag vor der Kündigung – Morgen wirds ernst ~~~
Montag, der letzte Tag vor der Kündigung. Die Handwerker sind im Haus (mal wieder ein Wasserschaden) und ich stehe Wache.
Ein Tag noch. Dann werde ich meinem Chef die Entscheidung mitteilen.Übers Wochenende habe ich mir meine Worte zurechtgelegt. Natürlich werde ich als Hauptgrund die Weltreise nennen. Allerdings werde ich die Chance nutzen, um ihn auf die ein oder anderen Probleme mit der Stelle hinzuweisen. Wäre ich super zufrieden in meinem Job gewesen, hätte ich wahrscheinlich nach einem Sabbatical gefragt.
~~~ Tag der Kündigung ~~~
Ok, es hat dann doch noch einen Tag länger gedauert. Mein Chef war am Dienstag nicht erreichbar, also wurde es der Mittwoch. Ändert nichts – ich habe gekündigt!
Eigentlich wollte ich gleich in der Früh zu ihm ins Büro, aber wie so oft, war ich da nicht der Einzige. Bis 12 Uhr war nichts zu machen. Um 12:30Uhr dann die Chance. Genutzt und endlich war es soweit.
\“Ich mach es schnell: Ich werde das Unternehmen Ende November verlassen.\“
Boom… endlich war es raus. Ich hatte es jetzt schon lange genug mit mir herum getragen. Natürlich gibt es schönere Nachrichten für einen Chef. Ich habe ihm von der Weltreise erzählt und auch von dem ein oder anderem Problem, welches ich mit dem Unternehmen habe.
Es wurde als konstruktive Kritik aufgegriffen und ich glaube wirklich, dass versucht wird, etwas zu ändern.
Das Angebot eines Wiederkehr habe ich ausgeschlossen. Dafür gab es mehrere Gründe, aber kurz gesagt: Ich wollte einfach fair und ehrlich sein. Es wäre nicht fair gewesen, wenn ich wiedergekommen wäre, obwohl ich genau wusste, dass ich nicht auf Dauer beim Unternehmen bleiben will.
Nach ein paar organisatorischen Regelungen war das Gespräch auch schon beendet….Ich habe gerade gekündigt…
Es war echt kein schönes Gefühl die letzten Wochen so zu tun als wäre alles ok, obwohl ich genau wusste, dass ich auf Weltreise gehe.
Die Last ist weg – jetzt kann ich meinen Traum erfüllen: Eine Weltreise!
Wie und warum ich gekündigt habe? (Sabrina)
OMG!! Die Zeit ist so unglaublich schnell vergangen – ich kann es gar nicht glauben. Haben wir vor einigen Monaten noch wage über unsere Pläne über eine Weltreise gesprochen, wo wir uns noch unsicher waren ob wir es wirklich wagen sollen – so ist jetzt der Moment gekommen wo es wirklich ernst wird – ich werde kündigen. Für mich war eigentlich immer klar, dass wenn wir diesen Schritt der Weltreise wirklich wagen, ich kündigen werde (und kein Sabbatical nehme). Das hat vor allem zwei Gründe:
- Für ein Sabbatical muss der Arbeitegeber zustimmen: da ich mir ziemlich sicher bin, dass mein derzeitgier Arbeitgeber mir kein Sabbatical gewährt, wollte ich diesen Weg gar nicht probieren.
- Ich bin sowieso nicht total zufrieden in diesem Job (es ist mein erster in dieser Branche), daher hatte ich auch so vor, mich nach einiger Zeit weiterzuentwickeln und mich umzuorientieren. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, obwohl ich mir keinen neuen Job suche, sondern eine Weltreise mache.
Ich muss ehrlich sagen, ich bin schon ziemlich aufgeregt, denn obwohl wir alles geplant haben bezüglich unserer Wohnung und dem finanziellen Teil, ist es doch ein Schritt ins Ungewisse.
Was mich bei der ganzen Sache sehr beruhigt und mir immer Rückhalt gibt, sind meine Eltern. Sie waren auch die ersten (ok – um ehrlich zu sein die Zweiten), welche wir in unsere, damals noch wagen Weltreisepläne eingeweiht haben, und mir war es extrem wichtig, dass sie diesem Vorhaben positiv gesinnt waren. Nur vollständigkeitshalber: die Erste, der ich es erzählt habe, war meine beste Freundin – die Conny 🙂
Zu meinem Glück waren meine Eltern total begeistert davon, und wir planen bereits ihren ersten Besuch bei uns in Thailand (doch dazu werdet ihr noch mehr erfahren)
Zurück zum eigentlichen Thema: Kündigen. Ja, ich werde es tun. Danach sind wir wirklich total frei und haben nichts im Hinterkopf. Wir können uns voll und ganz auf das Reisen und unseren Blog konzentrieren und müssen nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt X wieder zurück sein um wieder Arbeiten zu gehen. Das wird uns sicher (hoffentlich) keinen Stress beim Reisen bereiten und wir können den Zeitpunkt unserer Rückkehr flexibel gestalten.
Tag der Kündigung
Nun ist er endlich gekommen, der Tag der Kündigung. Max hat bereits einen Tag vor mir gekündigt und nun muss ich den Schritt machen. Ich habe die Worte – wie ich es sagen werde – kurz in meinem Kopf gesammelt um danach zu meiner Vorgesetzten zu gehen. Mein Kündigungsgespräch war – wir erwartet – sehr kurz. Danach konnte ich es endlich offiziell in meiner Abteilung kommunizieren, was für mich natürlich eine totale Erleichterung ist. Die meisten meiner Arbeitskolleginnen haben sich wirklich aufrichtig für mich gefreut und finden das total super, dass wir so einen Schritt wagen.
So, nun wäre das auch erledigt – die Reise kann kommen!
Steffi
18. Februar 2019 @ 8:12
Hey, eure Seite ist super! Danke für die Infos und euch eine tolle Reise um die Welt. Ihh schau jetzt gern öfter hier vorbei. LG Steffi
helga
17. April 2019 @ 17:03
Eine Arbeitsunterbrechung für Sabbatical-Zeit klingt ja interessant. Zur Weiterbildung oder Umschulung brauchen wir doch auch Zeit. Das Modell würde für meine Freundin vom riesengroßen Interesse, danke!
Max
15. August 2019 @ 20:20
Hey Helga, wir haben mittlerweile festgestellt, dass viele Arbeitgeber kein Problem mit Sabbaticals haben. Es tut sich also was 🙂