Warum machen wir eine Weltreise?
Ja, die große Frage nach dem WARUM? Egal, ob wir mit der Familie, Arbeitskollegen oder Freunden gesprochen haben, jedes Mal mussten wir uns den gleichen Fragen stellen:
Warum macht ihr eine Weltreise?!
Was ist mit euren Jobs und eurer Wohnung?
Und überhaupt, was macht ihr danach?!
Vielleicht kommt euch das sogar bekannt vor. Die Komfortzone zu verlassen und das zu tun, was man wirklich will, fällt vielen schwer. Uns ging es am Anfang nicht anders. Doch aus einer Idee wurde ein Plan und jetzt stehen wir kurz vor unserer ersten Weltreise!
Von der Idee zum Plan
Im Nachhinein betrachtet war wohl der Auslöser, dass wir uns überhaupt kennengelernt haben. Dazu müsst ihr wissen: Das war in Miami auf einer „Sprachreise“ – sprich Urlaub. Wir haben uns also während einer Reise kennengelernt.
In den folgenden Jahren bereisten wir die Welt. Erst die USA, dann Schottland, später in die Dom. Republik bis hin nach Indonesien und Südafrika. Zu der Zeit war uns lediglich klar: Wir lieben das Reisen!
Was uns immer und ich meine wirklich IMMER gestört hat: Nach 2-3 Wochen war das Abenteuer vorbei und es ging zurück in die Heimat. Eingesperrt im Büro bis das nächste Jahr und der nächste 2-3 wöchige Urlaub starten kann… deprimierend oder nicht?
Nach unserem Südafrika Urlaub (Ende 2017) entstanden die ersten scherzhaften Ideen. „Warum kündigen wir nicht einfach unsere Jobs und machen eine Weltreise?“ Für viele Menschen leider eine absurde Idee, denn dahinter verbirgt sich viel Neues und Unsicherheit. Und das mögen Menschen gar nicht.
Umso glücklicher sind wir, dass uns diese eine Frage nicht mehr losgelassen hat und wir sie uns die kommenden Monate immer häufiger gestellt haben. „Warum erfüllen wir uns nicht einfach unseren Traum, kündigen und machen unsere Weltreise?!“
Aus der Idee wurde langsam ein Plan.
Der wichtigste Faktor, den sich wahrscheinlich jeder Weltreisende relativ früh stellen musste: „Was kostet so ne Weltreise überhaupt? Wie lange will ich bleiben? Und wo will ich überhaupt hin?!“ Schritt für Schritt stellten wir uns den Fragen, um unseren Plan zu konkretisieren.
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Wo wollen wir überhaupt hin?
Südostasien wär cool, weil günstig und wunderschön. Check. Wenn wir schon mal da in der Nähe sind, dann machen wir auch gleich Neuseeland und Australien. Passt. Route steht. Halbwegs, Genug um weiter zu planen.
Wie lange wollen wir bleiben?
Naja, das sind schon einige Länder. Planen wir mal groß mindestens sechs Monate. Ok! Jetzt können wir ungefähr die Kosten ermitteln.
Was kostet der Spaß?
Südostasien laut Internet und verschiedenen Bloggern ca. 1.200€ p.P. pro Monat, Ozeanien teurer: ca. 2.500€. In Summe für 6 Monate: ca. 4 Monate Asien: 4.800€; 2 Monate Ozeanien: 5.000€. Macht zusammen 9.800€. Flüge ca 2.000€. Puffer von 2.000€. Und zack, das war´s.
Unser großzügig geplantes Budget beträgt als rund 14.000€ p.P.
Hier geht´s zur genauen Routenplanung und Kostenrechnung [/themify_box]
Ok und damit war es ziemlich konkret. Die große Frage, ob wir das finanziell stemmen können, war schnell beantwortet. Ja, es geht sich aus! Bisschen was angespart, Auto verkaufen, fertig!
Theoretisch steht uns also nichts mehr im Weg. Eine Weltreise wäre möglich! Jetzt gab es genau zwei Möglichkeiten.
- Es einfach tun!
- Das ganze abblasen, den Alltag weiterleben, bis 65 arbeiten und irgendwann zu der Erkenntnis kommen, dass wir Vieles hätten anders machen sollen…
Was soll ich sagen, wir haben uns für Ersteres entschieden!
Die Gründe für die Weltreise
Natürlich war es nicht gaaanz so leicht wie oben beschrieben.
Um uns für „Es einfach tun!“ zu entscheiden, haben wir viel gegrübelt und Pros und Contras gegenübergestellt.
Pro
- Traum erfüllen
- Aus dem Alltag ausbrechen
- Reisen ohne Zeitdruck
- Fremde Kulturen kennenlernen
Contra
- Finanzielle Belastung
- Sichere Arbeitsstelle aufgeben
- Wohnung kündigen
- Auto verkaufen
- Umfeld verlassen
- Lange von Freunden und Familie getrennt
- Was kommt danach? Arbeitslosigkeit?
Wie ihr seht, überwiegen die Contras. Allerdings haben die Pros ein viel stärkeres Gewicht. Und das versuchen wir euch jetzt mal etwas näher zu bringen.
~~~ Pros ~~~
Traum erfüllen
Es ist schon lange ein unausgesprochener Traum. Unausgesprochen, weil es in unserem Alltag einfach als „unerreichbar“ und „absurd“ galt. Eine Weltreise wird in der Gesellschaft oft als etwas abgestempelt, was sich nur die Reichen leisten können.
Wäre unsere Idee nicht zu einem Plan geworden, hätten wir vielleicht nie den entscheidenden Schritt gewagt.
Und jetzt erfüllen wir uns unseren Traum!
Aus dem Alltag ausbrechen
7:30Uhr aufstehen, zur Arbeit fahren, 17 Uhr Feierabend und um 18Uhr wieder zu Hause sein. Unser Alltag der letzten Jahre. Schön, dass es das Wochenende gibt. Natürlich hat die Arbeit am Anfang auch Spaß gemacht, aber mit der Zeit verfliegt das aufregende Neue.
Die Aufgaben sind immer die Gleichen und viel bewegen lässt sich nicht. Soll so unser Leben aussehen? Arbeiten, arbeiten, arbeiten, um mit 65 in Rente gehen zu können?
Wir haben uns zumindest vorläufig dagegen entschieden und werden auf unserer Reise einen ganz anderen Alltag erleben!
Reisen ohne Zeitdruck
Bei unseren bisherigen Reisen standen wir oft unter Zeitdruck. Zu viel zu sehen in zu wenig Zeit! So haben wir uns meist durch die Länder gejagt und nie wirklich das Land kennen lernen können.Das soll sich jetzt endlich ändern.
Unsere Weltreise planen wir so, dass wir keinen Zeitdruck haben. Wenn es uns wo gut gefällt, dann bleiben wir länger, wenn nicht, auch kein Problem. Dann reisen wir eben früher ab.
Fremde Kulturen kennen lernen
Wie schon erwähnt, haben wir es meist nie geschafft ein Land oder eine Kultur genauer kennen zu lernen. Zwar wird das auch auf der Weltreise nicht zu 100% gelingen, aber es wird uns doch möglich sein, tiefer in ein Land eintauchen.
Es geht uns also darum, unser Leben zu Leben und nicht immer den vermeintlich sicheren Weg zu gehen!
~~~ Contras ~~~
Finanzielle Belastung
Die wohl größte Hürde, die nicht psychischer Natur ist, wird bei den meisten Menschen die finanzielle Belastung sein. Das war auch bei uns der Fall. Kann ich mir das alles überhaupt leisten? Und wenn ja, ist es mir das auch wert?!
Das Beste war, es einfach durchzukalkulieren. Wir planen zum Beispiel eine lange Zeit in Südostasien zu sein, weil es halt am günstigsten ist. Der persönliche Wert dieser Reise, rechtfertigt für uns die Kosten und wir sind bereit, diesen Preis zu zahlen.
Sichere Arbeitsstelle aufgeben
Leider ein Punkt, der durch unsere Kultur geprägt ist. Unser ganzes Umfeld ist darauf fixiert einen Job zu haben. Punkt. Ich glaube jeder, mit dem wir gesprochen und von unseren Plänen erzählt haben, hat die Frage nach dem Job gestellt.
Wir haben uns allerdings gefragt, ob wir so glücklich bei unserem Arbeitgeber sind, dass wir dort ewig bleiben wollen. Das haben wir beide verneint. Mittlerweile wachen wir in der früh auch nicht mehr mit Energie auf und freuen uns auf einen aufregenden, neuen Arbeitstag.
Vielmehr schleppen wir uns irgendwie in die Arbeit und sitzen unsere Zeit ab.Und genau das ist der Punkt, wo wir (und vielleicht ihr das auch) die Reißleine gezogen haben. Wäre es nicht wegen der Weltreise gewesen, dann wäre es etwas später passiert.
Es kann einfach nicht falsch sein, einen Job zu kündigen, der uns nicht glücklich macht!
Wohnung kündigen / Auto verkaufen
Auch ein Punkt, der etwas Überwindung kostet. Wir hatte nach langer Suche endlich eine schöne Wohnung im noch schöneren Wien gefunden. Miete passt, Umgebung passt, alles cool. Diese Wohnung geben wir jetzt auf.
Wird die nächste Wohnung auch so schön?! Finden wir überhaupt eine? Wohin, wenn wir zurückkommen?
Berechtigte Fragen. Kurz vor Abreise und nach der Rückreise können wir zunächst bei Sabrinas Eltern wohnen. Eine neue Wohnung werden wir schon finden. Kein guter Grund, für so etwas eine Weltreise aufzugeben!
Der Verkauf des Autos ist auch so eine Sache. Was machen, wenn wir zurückkommen? Naja, wir verkaufen nur ein Auto. Sabrinas wird vorerst behalten. Und wenn wir zurück nach Wien ziehen, brauchen wir sowieso kein Auto.
Umfeld verlassen / von Freunden und Familie getrennt
Eine psychisch schwierigere Hürde ist es wohl, das ganze Umfeld zu verlassen. Kontakt mit Freunden und Familie wird während der Weltreise nur digital sein. Viele, die sowas schon mal gemacht haben, wissen, dass das nicht immer leicht ist.
Auf der Reise werden wir aber sicher viele zusätzliche Freunde gewinnen und auch der ein oder andere Besuch aus unserem Freundes und Familienkreis ist geplant. Also alles halb so wild 🙂
Aber das Umfeld verlassen heißt auch, den Alltag zu verlassen. Nicht mehr um 7 Uhr aufstehen, nicht mehr 40 Stunden arbeiten und ein Wochenende gibts auch nicht mehr. Jeder Tag ist plötzlich Wochenende… Hört sich cool an, aber es wird eine Umstellung werden.
Was kommt nach der Weltreise?!
Wir wissen selbst noch nicht genau, wie es nach der Reise weitergeht. Gehen wir in ein Angestellten Verhältnis zurück oder arbeiten wir nur noch selbstständig? Mieten wir uns wieder eine Wohnung in Wien? Wieder im gleichen Bezirk?
Wir haben keine Angst mehr vor der Unsicherheit, also schaun wir mal was kommt 😉
Wie ihr seht, haben wir uns einige Gedanken gemacht und schlussendlich die wohl richtige Entscheidung getroffen.
Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn wir euch durch unsere Entscheidung zum Nachdenken gebracht habe. Wollt ihr jetzt vielleicht auch eine Weltreise machen? 😀
Solltet ihr auch eine Weltreise machen?
Die Frage müsst ihr euch natürlich selbst stellen. Allerdings wollen wir euch einige Fragen mitgeben, die euch bei der Entscheidungsfindung helfen können.
Ist euch Reisen wichtig?
Wenn ihr kein Interesse an Reisen habt, dann ist vielleicht auch eine Weltreise nicht das passende für euch. Solltet ihr aber wie wir das Reisen lieben, dann ist das schon ein mal eine gute Grundlagen 😉
Nervt euch euer Alltag?
Wenn ihr merkt, dass ihr nur noch des Geldes willen arbeiten geht und nicht, weil euch der Job Spaß macht, dann solltet ihr etwas ändern. Und das ganz unabhängig von einer Weltreise. Wenn ihr aber auch das Reisen liebt, dann kann eine Weltreise ein motivierender Grund sein den Job zu kündigen.
Verschwendet eure Zeit nicht mit etwas was euch nervt, sondern macht das, was ihr liebt! (Sehr philosophisch)
Habe ich die finanziellen Mittel?
Die Frage solltet ihr euch nicht stellen, denn egal in welcher Situation ihr euch befindet – es geht! Nur die Zeit spielt eine Rolle. Wie lange will ich Reisen und wie schnell kann ich das Geld dafür ansparen. Es gibt Menschen, die Reisen seit 2 Jahren und haben keine 13.000€ ausgegeben. Es ist alles möglich.
Überlege dir selbst, was du sehen willst, wie lange du unterwegs sein möchtest und wie du die finanziellen Mittel dafür bekommst.
Ein paar Spartipps: Das allerwichtigste ist, eine feste Summe am ANFANG des Monats wegzulegen. Spare nicht das, was am Ende übrig ist. Das wird meist nicht viel sein. Erstelle eine Einnahmen-Ausgaben Übersicht und überlege dir, wie viel du problemlos jeden Monatsanfang beiseite legen kannst.
Außerdem kannst du versuchen, unnötige Ausgaben zu vermeiden. Jeden Tag essen gehen gehört dazu. Zu dem schau dich nach neuen Einnahmequellen um. Bist du gut im Online Marketing? Dann such nach Menschen, die Hilfe dabei brauchen und bereit sind, etwas dafür zu bezahlen.
Es gibt so viele Möglichkeiten. Ich werde dazu noch einen ausführlichen Beitrag schreiben 😉
Und viel mehr Fragen braucht es eigentlich nicht. Macht euch nicht zu viele Gedanken, sondern tut es einfach, wenn ihr es wirklich wollt!
Und das wars auch schon
Wie steht ihr zu dem Thema? Was sind eure Sorgen? Teilt sie uns doch in den Kommentaren mit oder schreibt uns eine Email. Wir würden uns freuen 😉