Island 2024: TOP 20 Sehenswürdigkeiten, Kosten, Route uvm.
10 Tage Island im Februar liegen hinter uns. Schon länger hatten wir die Idee nach Island zu reisen. Irgendwie hatten wir immer geglaubt, dass Island weit weg und mit einem langen Flug verbunden ist. Mittlerweile gibt es Direktflüge von Wien aus mit denen man innerhalb von 4 Stunden dort sein kann. Also haben wir gar nicht mehr lange überlegt und den Flug gebucht.
Erfahre hier alles über unseren Aufenthalt in Island. Vorweg: Wir haben mega viel erlebt und es war ein Wahnsinns Reise!
Inhaltsverzeichnis
Top 20 Sehenswürdigkeiten & Highlights in Island
Island hat extrem viel zu bieten. Und ja, auch im Winter kann man einiges entdecken ? Wir haben hier mal für dich unsere Top Sehenswürdigkeiten & Highlights zusammengefasst!
Nordlichter – etwas ganz besonderes
Wohl mit der beste Grund um Island im Winter zu besuchen. Von Oktober bis April lassen sich im ganzen Land die Nordlichter bestaunen. Es gilt aber einiges zu beachten.
Wir haben in 3 von unserer 10 Nächten Nordlichter gesehen. Wenn du extra für die Nordlichter nach Island kommen solltest, dann plane auch definitiv einen längeren Aufenthalt ein, denn nicht in jeder Nacht tanzt die Aurora Borealis über den Himmel. Wir empfehlen mindestens 7 Tage und selbst das könnte schon knapp werden.
Folgende Voraussetzungen sollten für die Nordlichter gegeben sein:
- Keine oder nur wenige Wolken am Himmel! Nur in klaren Nächten ohne viele Wolken sieht man die Lichter.
- Such einen Ort mit wenig Lichtverschmutzung. Je dunkler desto besser. Sich in Reykjavik auf die Straße zu stellen und nach Nordlichtern Ausschau zu halten ist also eher nicht so sinnvoll.
- Hab Geduld! Nordlichter können so schnell gehen wie sie gekommen sind. Auch die Dauer ist unterschiedlich. Wenn du Pech hast, sind sie nur 5 Minuten am Himmel zu sehen. Mit etwas Glück aber auch mehrere Stunden! Schau also regelmäßig vor die Tür! Ich habe mir auch in der Nacht einen Wecker gestellt und immer mal wieder einen Blick raus geworfen ?
- Nur von Oktober bis April in Island!
- Sonnenaktivität. Das kann alles und nichts heißen. Es gibt Seiten, die die Sonnenaktivität anzeigen. Allerdings muss das alles nichts heißen. Wir haben starke Nordlichter auch bei wenig Aktivität gesehen.
- Optimal: Eine Unterkunft mit vielen Fensterfronten. Dann musst du nicht immer raus in die Kälte.
Du siehst, so viele Voraussetzungen gibt es gar nicht. Ich glaube das wichtigste ist die Geduld. Wir haben alle 20 Minuten aus dem Fenster geschaut und bei unseren ersten Nordlichtern waren wir gar nicht sicher, ob es überhaupt welche sind. Bis sie dann plötzlich stärker wurden. Schau also genau hin.
Wir haben dir noch einige Apps und Seiten zusammengestellt, die dir helfen können:
- Polarlicht App: Super App. Zeigt dir die Nordlicht Wahrscheinlichkeit für die kommenden Minuten, Stunden und Tage an. Wolkenradar ist ebenfalls inkludiert.
- com: Kann ebenfalls als Wolkenradar genutzt werden
- Zeigt die aktuelle Nordlichtaktualität an. Also kein Forecast, sondern reale Werte!
- Low and Mid Cloud Webseite
Damit bist du gut vorbereitet. Wenn du die Nordlichter auf Kamera festhalten willst, musst du einige Einstellungen vornehmen. Unten im Beitrag haben wir dir zusammengefasst, wie du Nordlichter fotografieren kannst.
Eishöhlen Wanderung auf den Vatnajökull
Ebenfalls nicht das ganze Jahr über möglich sind die Eishöhlen Wanderungen am Gletscher. Ja, es gibt Höhlen, die das ganze Jahr über geöffnet sind, aber diese haben nicht das blau der Gletscherhöhlen.
Die wohl schönsten Eishöhlen findest du im Süden Islands am Vatnajökull Gletscher. Am Jökulsarlon Gletschersee starten die Eishöhlen Touren. Von Reykjavik aus sind das ca 4 Stunden Fahrt. An einem Tag würden wir die Tour also nicht empfehlen, weil es während dieser Fahrt extrem viel zu sehen gibt.
Quick Facts:
- Dauer: 2 ½ Stunden (Je nach Tour)
- 1,5 Stunden Fahrt (Hin- und Zurück) mit dem Super Jeep zur Höhle
- 1 Stunde Aufenthalt in der Höhle (Wir waren in 2 Höhlen jeweils 30 Minuten)
- Kosten: 142€
- Ca 17 Personen
- Gebucht bei: www.musement.com/ice-cave
Wir sind um 13 Uhr mit ca. 17 Leute gestartet. Zuerst ging es mit einem Super Jeep (Sehr hohe Reifen) rund 45 Minuten in Richtung Gletscher. Die Fahrt selbst war schon ein tolles Erlebnis. Wir sind durch Schlaglöcher gefahren, in den unser SUV versunken wäre.
Während der Fahrt haben wir ein paar interessante Infos von unserem Fahrer erhalten.
- Gletscher zieht sich jedes Jahr um 160 Meter zurück
- Der Gletscher selbst ist noch gar nicht so alt. Nur einige hundert Jahre
- Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Europas
- Es gehen mehrere „Arme“ vom Vatnajökull ab, auf denen Touren angeboten werden.
- Die Eishöhlen müssen jedes Jahr neue gesucht werden, da sie immer wieder neue geformt werden.
Nach der Fahrt sind wir zuerst in eine „dunkle“ Höhle gegangen. Dunkel, weil diese am unteren Rand des Gletschers lag. Dadurch hat das Eis sehr viel Vulkanasche aufnehmen können und ist deswegen nicht lichtdurchlässig. Es war also ziemlich dunkel.
Anschließend ging es zur nächsten Eishöhle nur ein paar hundert Meter entfernt. Schon kurz nach dem Eingang hat man deutlich den Unterschied zur „dunklen“ Höhle sehen können. Dieses Mal war die Höhle lichtdurchflutet. Es sah echt mega schön aus.
Die Höhle selbst war aber gar nicht so groß und wir waren froh, die einzige Gruppe gewesen zu sein. Nach einer halben Stunde haben wir die Höhle auch schon wieder verlassen. Genau richtig, denn es kamen gerade zwei weitere Gruppen an. Es ist also einiges los am Gletscher.
Nach weiteren 45 Minuten Rückfahrt sind wir wieder am Jökulsarlon Gletschersee. Wirklich eine coole Tour, die wir mehr als empfehlen können!
Und gleich nebenan vom Jökulsarlon ist der Diamond Beach! Unbedingt mit einplanen!
Diamond Beach – der Strand voller Diamanten
Direkt auf der anderen Straßenseite vom Jökulsarlon Gletschersee findest du den Diamond Beach. Wenn du den Strand betrittst, siehst du sofort woher der Strand seinen Namen hat. Am Strand liegen überall Eisblöcke verteilt.
Die Eisblöcke werden vom Jökulsarlon See über einen kleinen Fluss ins Meer gespült. Hier werden sie durch die Wellen und die Gezeiten an den Strand getrieben. Bei Ebbe liegt der ganze Strand voll mit den teils glasklaren Eisblöcken, die wie Diamanten aussehen.
Wir sind zufällig und zum Glück bei Ebbe an den Strand gekommen. Das war vor unserer Eishöhlen Tour. Nach der Tour haben wir gesehen, wie die Flut die meisten Eisblöcke verdeckt hat. Versuche also unbedingt bei Ebbe an den Strand zu kommen.
Der Besuch und das Parken sind außerdem kostenlos!
Skogafoss Wasserfall – Ein Muss in Island
Die wohl mit bekannteste Sehenswürdigkeit in Island: Der Skogafoss Wasserfall! Eigentlich findet man den Wasserfall auf jedem Foto, wenn es um Island geht.
Das hat mehrere Gründe:
- Der Wasserfall ist wirklich imposant
- Er liegt nur 2,5 Stunden von Reykjavik entfernt
- Er liegt direkt an der Ringstraße (der Hauptstraße in Island)
Es bleibt also jeder Touri Bus hier stehen und dementsprechend voll wird es hier. Es hilft auch nichts wirklich früh zu kommen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen herauskommen, sind die ersten Reisebusse vor Ort.
Wir waren zweimal hier. Beim ersten Mal relativ früh, das zweite Mal zur Mittagszeit. Zur Mittagszeit war deutlich weniger los. Wahrscheinlich waren die ganzen Busse gerade irgendwo essen.
Trotzallem ein Must See in Island.
Gullfoss – Das Highlight im Golden Circle
Der Gullfoss Wasserfall ist wahrscheinlich ähnlich bekannt wieder der Skogafoss. Von Reykjavik aus starten sehr viele Golden Circle Touren, die unter anderem alle den Gullfoss Wasserfall besuchen. Dementsprechend viele Menschen sind auch hier zu finden.
Wir waren am Abend dort und es waren die meisten Busse schon abgereist. Die Sonne war aber auch schon fast untergegangen und der Wasserfall nicht mehr ganz so beleuchtet. Der Gullfoss ist deutlich größer als der Skogafoss. Allerdings kommt man nicht ganz so nah ran.
Wir waren sogar zwei Mal hier. Beim zweiten Mal allerdings nur, weil wir die Nordlichter über dem Wasserfall fotografieren wollten. Die Realität sah aber dann nicht ganz so schön aus:
Trotzdem ein Muss auf jeder Golden Circle Tour! Alles wichtige erfährst du in unserem Gullfoss Beitrag!
Blue Lagoon – Touristisch aber sehenswert
Sehr umstritten ist der Besuch der Blue Lagoon (Blaue Lagune) nur 40 Minuten von Reykjavik entfernt. Vor unserer Reise haben wir mehrere Artikel zur blauen Lagune gelesen und meistens das Feedback bekommen, die Lagune nicht zu besuchen.
Viel zu viele Touristen und eine Abzocke usw. Da wir am letzten Tag aber nicht ganz so viel geplant hatten, haben wir die Lagune trotzdem besucht. Und ja, es gibt doch ein paar Punkte, die wir gerne vor unserem Besuch gewusst hätten. Es folgt also eine kleine Anleitung:
- Der Eintrittspreis schwankt je nach Anzahl der Besucher zwischen 49€ und 87€ (Comfort Paket) Das Premium Paket ist fast 40€ teurer. Dafür erhältst du eine zweite Gesichtscreme. Die Erste ist auch beim Comfort Paket gratis. Zusätzlich erhältst du beim Premium Paket einen Bademantel und Badelatschen. Außerdem gibt es noch einen Drink gratis Drink, wenn du am Abend im Cafe Essen gehen solltest.
- Würden wir das Comfort oder Premium Paket empfehlen? Das kommt drauf an. Man braucht keinen Bademantel oder Badelatschen, wenn man die ganze Zeit im Wasser ist. Wir waren rund 2 Stunden in der Blauen Lagune und hatten den Bademantel nur an als wir rein und wieder raus sind. Also komplett unnötig. Wenn mann allerdings den ganzen Tag bleibt und sich auch mal in den Ruheraum legen will, dann ist der Bademantel aber vielleicht keine schlechte Idee.
- Wir haben für 20 Uhr unser Ticket gebucht, konnten aber schon problemlos um 19:30Uhr rein. Wie groß hier die Toleranz ist, wissen wir nicht.
- Wir hatten mal das Gerücht gehört, dass man nur eine Stunde in der Lagune bleiben darf. Dem ist nicht so. Du kannst theoretisch den ganzen Tag bleiben.
- Komm unbedingt bei Tageslicht. Als wir waren, war es leider schon dunkel. Nur bei Tag ist das blaue Wasser richtig zu sehen.
Wie du siehst haben wir trotzdem noch das ein oder anderen bei unserem Besuch falsch gemacht. Buche also am besten das Comfort Ticket am Tag. Verzichte auf Bademantel und Badelatschen. Genieße für 2-3 Stunden das warme Wasser und gönn dir die kostenlose Gesichtsmaske. Anschließend kannst du gut erholt die Lagune verlassen und hast dir einige Euros gespart!
Snaefellsness Halbinsel
Nur 2 Stunden von Reykjavik entfernt liegt die Snaefellsness Halbinsel. Ein wunderschöner Fleck. Von hier starten auch einige Whale Watching Touren aber nicht nur dafür ist Snaefellsness bekannt.
Ein sehr bekannter Berg in Island ist der Kirkjufell. Ich glaube die Übersetzung lautet ungefähr „Kirchberg“, da er etwas wie eine Kirche aussieht. Der Berg befindet sich nahe der Stadt Grundarfjörður.
Direkt gegenüber der Straße findest du außerdem einen kleinen Wasserfall.
Nimm dir aber unbedingt Spikes mit, wenn du hier im Winter vorbeischaust. Der komplette Weg war bei uns eine einzige Eisfläche. Das trifft übrigens auf viele Wege im Winter zu. Selbst am Skogafoss war alles vereist. Also die Isländer räumen die Wege NICHT frei, falls du das erwartest 😉
Ansonsten gibt es auf der Snaefellsness Halbinsel noch einiges mehr zu sehen. Wasserfälle Krater, Gletscher und wilde Küstenabschnitte. Alles ganz gut an einem Tag machbar.
Das Wetter ist hier, wie aber eigentlich in ganz Island, ziemlich wechselhaft.
Wir sind von Sonne, in Regen, in Schneesturm gekommen. Also plan vielleicht ein paar Minuten ein, als Google dir vorschlägt!
Gletscherwanderung Vatnajökull – Wandern auf dem größten Gletscher Europas
In Island befindet sich der größte Gletscher Europas. Und zwar der Vatnajökull. Die Fläche betragt rund 8.100 Km², was ca 8% der Fläche Island entspricht. Wahnsinn!
Erlebe-Fernreisen.de war so lieb uns dabei zu unterstützen!
Eine Gletscherwanderung ist wirklich was ganz besonderes. In Neuseeland haben wir zwar auch einige Gletscher gesehen, konnten aber nur mit dem Helikopter auf den Gletscher drauf. (Siehe Neuseeland Südinsel)
Den Island Gletscher konnten wir einfach zu Fuß erklimmen.
Die Wanderung war echt interessant und unser Guide Aaron hat uns viele Informationen geliefert. Wenn du in Island bist und die Chance auf eine Gletscherwanderung hast, dann nutze sie unbedingt. Mit ca 80€ halten sich die Kosten auch in Grenzen und das Ganze dauert ca 3 Stunden 🙂
Whale Watching – wir hoffen du bist seefest
Gleich am Tag nach unserer Ankunft haben wir eine Whale Watching Tour gemacht. Nördlich von Reykjavik liegt Snaefellsness und der Ort Grundardfjördur. Von hier starten im Winter die Whale Watching Touren mit Chance auf Orcas.
Wir wollten unbedingt Orcas sehen, deswegen haben wir die Tour gebucht. Im Winter ist die Chance aber nicht ganz so hoch.
Leider waren auch wir über 2 Stunden erfolglos auf See. Einige wurden aufgrund der stürmischen See seekrank. Ein nicht so schöner Anblick.
Ärgerlich: Nur 2 Tage später sind die Orcas gesichtet worden und waren seitdem auf jeder Tour zu bestaunen. Da haben wir leider Pech gehabt. Trotzdem würden wir die Tour empfehlen. Kosten liegen bei rund 80€.
Roadtrip – Freiheit genießen
Ein Roadtrip durch Island ist echt einmalig. Wir waren teilweise echt alleine auf den Straßen unterwegs. Ja, es war Nebensaison, trotzdem war deutlich weniger los als beispielsweise in Neuseeland. In Island gibt es wirklich nur wenig große Orte außerhalb von Reykjavik und das merkt man.
Die meisten Orte hat man nach 5 Minuten durchfahren und geht es weiter auf den langen, gerade Straßen die durchs Gebirge führen!
Krater – Islands Krater
Island ist aus vulkanischen Aktivitäten entstanden. Dementsprechend viele Krater gibt es auch. Wir haben einige besucht.
Ein sehr leicht zu erreichender Krater ist der Kerið Krater. Er liegt keine Stunde östlich von Reykjavik. Wenn du also den Golden Circle abfährst, kannst du den Krater gleich mitnehmen. Kosten 400 Kronen pro Person. Also ca 3€.
Ansonsten hat Island noch viele weitere Krater zu bieten. Viele davon sind aber gerade im Winter nur schwer erreichbar.
Islandpferde – Nenn sie auf keinen Fall Ponys
Island ist berühmt für seine Pferde. Auch im Winter sind sie häufig zu sehen. Im Gegensatz zu den Schafen befinden sie sich das ganze Jahr über draußen.
Sie sind nicht so groß und eigentlich ziemlich zutraulich. Ihre Besitzer sind natürlich sehr stolz. Deswegen nenne sie auf keinen Fall Ponys. Isländer sehen das etwas anders 😀
Unterkünfte – Nordlichter aus dem Pool heraus beobachten
Im Winter sind die Unterkünfte deutlich günstiger. Hier lassen sich einige Schnäppchen schlagen. Vor allem aber bietet Island Unterkünfte, die einen Außenwhirlpool haben. Im Winter ist das perfekt! Du kannst im warmen Pool liegen und die Nordlichter beobachten!
Achte also darauf die ein oder andere Unterkunft mit Whirlpool zu buchen ?
Islands schönste Wasserfälle
Island hat wirklich super viele Wasserfälle. Gefühlt hinter jeder Ecke findet man einen 😀 Wir haben echt viele gesehen und die schönsten gibt es in der Slidshow:
10 Tage Island – Unsere Route
Anfang Januar haben wir für die Reise angefangen zu recherchieren. Die große Frage: Island umrunden oder nicht? Einige haben gemeint, dass wäre kein Problem, andere Quellen wiederum haben mich gewarnt. Das Wetter könne zu extrem sein um zu fahren und ohne Puffer Tage könnte man unter Umständen nicht rechtzeitig zum Flughafen kommen.
Im Endeffekt haben wir uns gegen eine Umrundung entschieden. Hauptgrund war aber eigentlich, dass wir nicht täglich unsere Unterkunft wechseln wollten.
Was die Argumente aber betrifft, bin ich im nachhinein etwas Zwiegepalten. Ja, das Wetter kann extrem sein. Aber es war nie so schlimm, dass wir gar nicht fahren konnten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es wirklich Tage geben soll, an dem den ganzen Tag über nicht gefahren werden kann.
Nun aber zu unserer Route:
Wir haben uns für die Snæfellsnes Halbinsel, den Golden Circle und den Süden Islands (bis nach Jökulsarlon) entschieden.
Wir haben während der Reise 2.040 Kilometer zurückgelegt. Also rund 200Km pro Tag. Wir hatten nie Stress oder mussten uns beeilen. Also es war wirklich entspannt zu fahren.
Die Route können wir dir so ohne weiteres empfehlen. Die Snæfellsnes Halbinsel haben wir natürlich ganz umrundet. Sehr sehenswert 😉
Datum | Ort | KM |
---|---|---|
15.2.2020 | Reykjavik -> Lava Water Hotel | 200 |
16.2.2020 | Snæfellsnes Halbinsel | 150 |
17.2.2020 | Lava Water Hotel -> Romantic Cottage Secret Laggon | 340 |
18.2.2020 | Golden Circle | 120 |
19.2.2020 | Romantic Cottage -> Seljalandsfoss Horizons | 160 |
20.2.2020 | Seljalandsfoss Horizons -> Fosshotel Nupar | 180 |
21.2.2020 | Skaftafall | 100 |
22.2.2020 | Fosshotel Nupar -> Mid Hvoll Cottages | 350 |
23.2.2020 | Mid Hvoll Cottages -> Reykjavik | 240 |
24.2.2020 | Reykjavik | 160 |
25.2.2020 | Reykjavik -> Abflug | 40 |
Gesamt | 2.040 |
Aber eine komplette Umrundung wäre ebenfalls problemlos möglich gewesen. Wie gesagt, hätten wir dafür aber nicht oft eine Nacht in der selben Unterkunft verbringen können.
Hin- und Rückflug Island (Der Flughafen in Keflavik)
Von Wien aus gibt es aktuell jeden Samstag und Dienstag Flüge nach Reykjavik. Der Flug dauert rund Stunden. Also eine noch sehr angenehme Flugzeit.
Angebote habe ich bereits für 120€ Hin- und Zurück gefunden. Allerdings beachte dabei, dass für Koffer und Sitzplatzauswahl noch einiges dazu kommt. (Gepäck rund 50€, Sitzplatz rund 13€)
Der Flughafen liegt nicht direkt in Reykjavik, sondern rund 40 Minuten von der Stadt entfernt. Der Flughafen ist nicht sehr groß.
Beim Rückflug ging das ganze Prozedere relativ fix. Wir sind um 9:30Uhr am Flughafen angekommen und waren um 10:15Uhr am Gate.
Plant also rund 1,5 Stunde vor Abflug da zu sein.
Auto mieten – Kosten und Versicherungen
Gerade in Island macht es Sinn sich ein Auto für seinen Aufenthalt zu mieten. Ja es gibt genügend Bustouren von Reykjavik aus und auch einige, die die komplette Ringstraße abfahren, aber selber fahren macht dann doch 1000 Mal mehr Spaß!
Mit dem Mietwagen kannst du überall stehen bleiben wo du möchtest und vor allem so lange bleiben, wie du willst.
Welchen Mietwagen solltest du wählen?
Wir haben einen Allrad SUV gewählt. Das hatte mehrere Gründe. Zunächst ein mal ist ein SUV bequemer als ein Kleinwagen und bietet deutlich mehr Platz. Weitaus wichtiger ist aber, dass gerade im Winter die Straße nicht immer sehr gut zu befahren sind. In kritischen Situationen ist ein Allrad Auto Gold wert.
Kosten für einen Mietwagen
Unser Mietwagen war gar nicht so teuer. Wir haben für die 10 Tage rund 500€ bezahlt. Dafür haben wir einen Dacia Duster SUV mit Allrad Antrieb bekommen. Der Wagen war super und wir hatten keinerlei Probleme.
Mit Sandsturm Zusatzversicherung haben wir aber insgesamt 700€ gezahlt.
Zusatzversicherung für den Mietwagen
Das wohl leidigste Thema beim Mietwagen. Welche und brauche ich überhaupt Zusatzversicherungen? Und die Frage ist einfach nur schwierig zu beantworten.
Ich hatte den Wagen bei billiger-mietwagen.de reserviert. Glas-, Unterboden und Reifenschutz waren im Preis inkludiert.
Bei der Mietwagenstation angekommen wurden uns aber gleich mal weitere Zusatzversicherungen vorgelegt. Angeblich wäre der Unterboden nicht in der Versicherung mit drin und ganz wichtig wäre eine Sand- und Eissturm Versicherung. Gerade im Süden der Insel kann es sehr stürmisch werden und der Lack des Auto wird beschädigt.
Hier findet ihr die Zusatzversicherungen des Anbieters: Zusatzversicherungen Island
Schon wieder super nervig sich mit sowas herumzuschlagen. IMMER wenn wir einen Mietwagen nehmen, will uns der Anbieter Zusatzversicherungen andrehen. Und man kann es halt echt schlecht einschätzen.
Wir haben dann aber doch die Sandsturm-Versicherung genommen. Aus zwei Gründen: Am Vortag herrschte ein Jahrhundertsturm und hat dabei wohl einige Auto beschädigt. Außerdem muss in so einem Fall das komplette Auto bezahlt werden und nicht nur die Selbstbeteiligung.
Mit 20€ pro Tag leider nicht so günstig. Das waren dann also gleich mal 200€ mehr.
Camper mieten – Besser als ein normaler Mietwagen?
Natürlich kannst du auch im Winter einen Camper mieten. Wir waren sogar kurz davor das zu machen, denn viel teurer ist ein großer Campervan nicht, wenn man die Kosten für Hotel und Mietwagen gegenrechnet.
So hätte ein Campervan für 10 Tage ca. 2000€ gekostet. Im Vergleich dazu: Unser Mietwagen hat rund 600€ gekostet. Die Unterkümfte nochmal 1400€. Also ziemlich genau gleich viel.
In Neuseeland haben wir die Fahrt mit dem Campervan lieben gelernt. Aus folgenden Gründen haben wir uns aber dieses Mal dagegen entschieden:
- Nur wenige Campingplätze haben im Winter geöffnet
- Mit dem Campervan wäre ich nur ungern etwas abseits der Straßen gefahren
- Wussten wir nicht, wie kalt es unter Umständen werden könnte
Im Nachhinein waren wir ganz froh, dass wir einen Allrad SUV hatten, denn wir waren doch das ein oder andere mal abseits unterwegs und sind Straßen gefahren, die ich mit einem großen Campervan nicht gefahren wäre.
Außerdem müssen die Campervans auch ziemlich windanfällig sein, was sicher nicht viel Spaß macht 😀
How to drive in Island
Island im Winter ist nicht ganz leicht zu befahren. Wir haben uns vorher ausgiebig informiert. Ursprünglich hatten wir die Umrundung von Island geplant. Viele haben uns davon abgeraten, da die Wetterverhältnisse ziemlich unbeständig sind. In einem Moment kann strahlender Sonnenschein sein und im nächsten fährst du durch einen Schneesturm. (Kein Spaß, haben wir wirklich erlebt!)
Allerdings sollte man das ganze nicht so ernst sehen, wie es einige behaupten. Ja, es ist nicht so cool durch einen Schneesturm zu fahren, allerdings auch nicht so dramatisch. Uns wurde geraten, bei jeder Strecke auf Google Maps die doppelte Zeit zu rechnen, die Google uns anzeigt.
Wir sind in den 11 Tagen nicht einmal langsamer unterwegs gewesen, als Google gesagt hat. Während eines Schneesturms sind wir natürlich nicht mehr die 90 Km/h gefahren, sondern eher 60-70.
Außerhalb von Ortschaften gilt 90 Kmh. Die meisten fahren aber rund 100 Kmh.
Also alles halb so wild in Island 😀
Achte allerdings darauf, dass die „F“ Straßen im Winter eigentlich alle gesperrt sind. Dein Mietwagen darf diese wahrscheinlich auch gar nicht befahren.
Und wenn du nur auf der Ringstraße unterwegs sein solltest, musst du dir erst recht keine Sorgen machen.
Solltest du allerdings von Haus aus schon sehr unsicher fahren, solltest du vielleicht eine geführte Bustour unternehmen. Ist zwar bei weitem nicht so cool und frei wir beim selber Fahren, aber zumindest sicher. Die starken Windböen können einen schon verunsichern.
Klima in Island: Wann ist die beste Reisezeit?
Wie schon angesprochen, gibt es eigentlich keine beste Reisezeit. Ja, die Monate von Juni bis August sind die wärmsten, aber hier ist auch am meisten los. Dafür sind alle Straßen und Wanderwegen offen.
Nachteil ist, dass du dafür keine Chance auf Nordlichter hast. Dafür solltest du eher zwischen Oktober und April nach Island kommen. Allerdings sieht es dann mit wandern schlecht aus bzw. sind viele Wege geschlossen.
Es liegt also an dir 😉
Monat | Temperatur Min/Max | Nord- lichter | Haupt- saison |
---|---|---|---|
Jan | -3°C / 2°C | Ja | Nein |
Feb | -2°C / 2°C | Ja | Nein |
Mrz | -2°C / 2°C | Ja | Nein |
Apr | 0°C / 6°C | Ja | Nein |
Mai | 4°C / 9°C | Nein | Nein |
Jun | 7°C / 12°C | Nein | Ja |
Jul | 8°C / 13°C | Nein | Ja |
Aug | 8°C / 13°C | Nein | Ja |
Sep | 5°C / 10°C | Nein | Ja |
Okt | 2°C / 7°C | Ja | Nein |
Nov | -1°C / 3°C | Ja | Nein |
Dez | -3°C / 2°C | Ja | Nein |
Sommer oder Winter: Was ist besser?
Wenn wir in unserem Leben nur einmal Island besuchen wollen würden, dann hätten wir wohl eher den Sommer gewählt. Der Sommer hat doch einige Vorteile, allerdings auch ein paar Nachteile:
Vorteile im Sommer:
- Milderes Wetter. Du brauchst nicht ständig dicke Wintersachen und lange Unterwäsche
- Wanderungen möglich. Die Wanderwege sind frei von Schnee und leicht passierbar
- Die Hochlandstraßen sind befahrbar
- Alles ist grün
- Es wird erst sehr spät (wenn überhaupt) dunkel. Du hast also massig Zeit um alles am Tag zu sehen
- Wal Saison ist eher im Sommer
Vorteile im Winter:
- Nordlichter (Nur von Oktober bis April sichtbar)
- Weniger Touristen
- Günstigere Preise
Die Vorteile im Sommer überwiegen. Wer aber Nordlichter sehen will, muss im Winter kommen. Du kannst im Winter aber viel Geld sparen, da deutlich weniger los ist und die Hotels dementsprechend günstig sind.
Wenn dir Nordlichter und Geld aber nicht ganz so wichtig sind, dann empfehlen wir den Sommer!
Packliste Island im Winter
Du glaubst wahrscheinlich, dass es im Winter in Island durchgehend minus 10 Grad hat. Zumindest haben wir das vorher gedacht und auch jeder der uns jetzt fragt glaubst das im ersten Moment. Aber dem ist nicht so. Während wir dort waren hatte es immer zwischen 3 – 9 Grad.
Allerdings war es oft windig und das ist unangenehm. Eine gute Ausrüstung ist also Pflicht!
Wir haben dir hier mal die wichtigsten Utensilien für deine Island Reise aufgelistet. Eine weitaus ausführlichere Liste findest du aber in unserem Packliste Island Beitrag.
Für den Kopf:
- Winddichte Mütze*
- Schal oder Schlauchschaul*
- Oder: Sturmhaube*
- Ski Brille (angenehm bei starkem Wind)
Für den Oberkörper:
Für den Unterkörper:
Für die Füße:
- dicke Winter Socken*
- Winterschuhe*
- !!!Spikes*!!! (Es ist wirklich überall eisig
Das sind wirklich die wichtigsten Utensilien. Wir waren eigentlich jeden Tag genau so angezogen. An einem Tag haben wir mal eine normale Wanderhose angezogen. Nach dem ersten aussteigen, sind wir aber wieder auf die Skihose umgestiegen 😀
Kosten in Island
Island wird immer als sehr teuer beschrieben. Wir waren also etwas abgeschreckt. Bei unserem Norwegen Aufenthalt 2019 haben uns die Preise nämlich echt umgehauen.
Essen
In Island ist vor allem eines teuer: Essen gehen! Was wirklich ins Geld geht ist Essen gehen. Wenn du also gezwungen bist, drei Mal am Tag essen zu gehen (Frühstück, Mittag- und Abendessen), dann plane gleich mal 70€ extra ein. Und das nur, wenn du günstig Essen gehst.
Hier mal ein paar Preise, damit du einen Eindruck erhältst:
- FishnChips: 15-22€ (Kleine Portionen)
- Pizza: 20€
- Burger und Pommes: 15€
- Schoko Croissant: 4€
- Veganes Schnitzel: 20€
Das waren jetzt aber nur Preise für günstigere Gerichte, die nicht sehr groß waren. Es waren auch keine „richtigen“ Restaurants.
Hier mal ein Auszug aus einem drei Gänge Menü eines richtigen Restaurants:
- Vorspeise: Suppe 15€
- Hauptspeise: Lamm 38€, Fisch 28€
- Dessert: Brownie 13€
Also kostet alleine das Essen pro Person ca 60€. Ohne Getränke! Alkohol ist extrem teuer. Ein Bier kostet rund 7€ und Wein ab 10€. Cola zB 3€.
Also für ein ausgiebiges Abendessen zahlst du ganz schnell 70-80€.
Mietwagen
Benzin ist mit 1,80€ pro Liter noch ganz ok.
Für unseren Mietwagen haben wir für 10 Tage rund 500€ gezahlt. Das kommt noch ganz auf die Zusatzversicherungen an.
Unterkünfte
Sind gar nicht mal so teuer. Die teuerste Unterkunft hat 120€ die Nacht pro Person gekostet. War aber wunderschön und eigentlich für vier Leute gedacht. Unsere günstigste Unterkunft hat aber gerade einmal 30€ pro Nacht pro Person gekostet und hatte sogar Frühstück dabei.
Touren
Die Touren bewegen sich in einem normalen Preis. Hier mal die Kosten unserer Touren:
- Whale Watching: 80€
- Gletscherwanderung: 90€
- Eishöhlen Wanderung: 120€
Island kann, muss aber nicht teuer sein. Wenn du nicht jeden Abend essen gehst und auch mal selber kochen kannst, dann kannst du ziemlich günstig wegkommen. Die Preise im Supermarkt sind doch vergleichbar mit denen in Österreich oder Deutschland!
Fazit Island
Island ist einfach nur Wow! Wir haben zwar vorher schon von vielen gehört, dass Island ein super schönes Land ist. Allerdings glaubt man das ja erst, wenn man es mit eigenen Augen sieht.
Für uns hat Island Erinnerungen an Neuseeland geweckt. Unser Roadtrip war wirklich vergleichbar, auch wenn wir ohne Campervan unterwegs waren. Die Berge und Täler waren Neuseeland zum verwechseln ähnlich!
Es gab so viel zu sehen, dass wir theoretisch alle 10 Minuten mit dem Auto hätten halten können. Auch die Fahrt an sich war aufgrund der wechselnden Wetterlage ein Abenteuer!
Unzählige Wasserfälle, Vulkane, Krater haben uns erwartet und faszinierend. Aber das wohl beste Highlight waren die Nordlichter, welche wir an drei Nächten bestaunen konnten. In einer Nacht waren sie so stark, dass der Ganze Himmel geleuchtet hat. Ein einmaliges Erlebnis, welches auch nur im kalten Winter zu beobachten ist.
Wir können also jedem das Land empfehlen. Die einzige Frage stellt sich nur nach der Jahreszeit. Wenn du kein Interesse an den Nordlichtern hast, dann empfehlen wir definitiv den Sommer. Es ist einfach angenehmer, wenn man sich nicht immer dick einpacken muss. Allerdings wird dann auch etwas mehr los sein.
Island hat uns begeistert und hoffentlich konnten wir dir mit dem Beitrag weiterhelfen.
Du hast noch Fragen oder Anregungen? Dann hinterlasse uns einfach einen Kommentar
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